Verpfiffen, Verletzt, Verloren


[03.10.] Spielbericht.jk

Nach dem überzeugenden 5:1 gegen Bodenrode in der Vorwoche wollte die SG Unstruttal am vergangenen Samstag auch in Großbartloff punkten. Doch es sollte anders kommen - auch weil ein einzelner Mann es schaffte, einen ganzen Sportplatz gegen sich aufzubringen. Doch der Reihe nach ...

Die Gastgeber erwischten einen Traumstart, weil die Mannen von Christian Schilling zu Beginn regelrecht schläfrig agierten.  Einen Freistoß aus gefährlicher Position verwandelte der Großbartloffer Kapitän direkt (2.). Man gewährte dem Gegner auch in der Folge viel zu oft sicheres Geleit in die Gefahrenzone,  so dass Marcel Thor seine Mannschaft mit zwei starken Paraden im Spiel halten musste. Doch damit war es kurze Zeit später vorbei, denn der Keeper der Gäste musste nach nur 22 Minuten das Feld mit drei gebrochenen Rippen verlassen. Nach einer Freistoßflanke war er klar  zu erst am Ball und wurde dann von einem Großbartloffer Stürmer mit dem Ellenbogen voraus attackiert. Es steht uns hier an dieser Stelle nicht zu, über Vorsatz oder nicht zu sprechen, aber fest steht, dass der Übeltäter  die schwere Verletzung des Torwarts billigend in Kauf nahm und ziemlich genau wusste, was er dort tat. Umso unverständlicher war, dass der Referee nicht einmal eine gelbe Karte zog und stattdessen – ohne jedes Fingerspitzengefühl – den Schlussmann der Rot-Blauen des Feldes verweisen wollte, weil dieser unter starken Schmerzen lautstark Frust abließ.
Die SG Unstruttal musste nun umstellen und so gab Kapitän Tobias Waldhelm nach langer Verletzungspause sein Comeback, während Tobias Meinhardt nun als Aushilfstorwart fungieren musste. Der Schock über den Verlust und die Verletzung ihres Keepers war der Mannschaft aber in den darauffolgenden Minuten noch deutlich anzumerken und so kam Großbartloff wenig überraschend zum 2:0 (35.). Jetzt erst wachten die Gäste auf; Jonas Knauft traf nach einem Eckball aber nur die Latte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff machte es der Mittelfeldmann aber besser, als er nach einem Foul an Lucas Knauft im Strafraum vom Punkt cool blieb und auf 1:2 verkürzte (45.).

Der Treffer zum viel zitierten „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“ verfehlte seine Wirkung nicht. Nach der Pause drückten die Männer von Christian Schilling dem Spiel endgültig ihren Stempel auf. Im Mittelfeld war man nun das dominante Team, im letzten Drittel fehlte es aber an der nötigen Präzision, so dass große Torchancen zunächst ausblieben. Negativ fiel weiterhin der Stürmer der Großbartloffer auf, der ständig provozierte, schauspielerte und gleichzeitig überhart in die Zweikämpfe ging, doch noch immer sah der Schiedsrichter keine Veranlassung, den Wiederholungstäter zu verwarnen. Stattdessen regnete es gelbe Karte für viele Kleinigkeiten, vor allem die Unstruttaler waren betroffen. Am Ende des Spiels sollten 11 gelbe Karten auf dem Spielberichtsbogen stehen (3x Großbartloff, 8x SG U). Auch weil der Schiedsrichter das Spiel nicht unter Kontrolle hatte und ständig unterbrach, kam Mitte der zweiten Halbzeit immer weniger Spielfluss zu Stande. Zu allem Überfluss ließen sich die Unstruttaler von der Spielweise des besagten Stürmers provozieren und zu einem  unnötigen Foul gegen diesen hinreißen. Unnötig deswegen, weil im eigenen Strafraum. Der Großbartloffer Kapitän verwandelte den fälligen Strafstoß und erhöhte auf 3:1 (63.). Nun mussten die Unstruttaler erneut einem zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Sie spielten dennoch geduldig und ansehnlich nach vorne, wenngleich in der eigenen Defensive  immer größere Lücken entstanden, da man mehr und mehr aufmachte. Kurz vor Schluss keimte erneut Hoffnung auf, als Ralf Hermann mit einer tollen Einzelaktion ein technisch höchst anspruchsvolles und sehr sehenswertes Tor erzielte (85.). Doch Großbartloff verteidigte nun aufopferungsvoll und brachte den Vorsprung über die Zeit.


Über 90 Minuten wäre eine Punkteteilung wohl verdient gewesen, da die SG Unstruttal nach der Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung hinlegte. Fest steht auch, dass der Unparteiische die Partie zu keinem Zeitpunkt im Griff hatte. Er ließ den Großbartloffer Angreifer 70 Minuten unverwarnt, obwohl dieser eigentlich permanent um eine Karte gekämpft hat (Nachtreten, Beleidigungen, harte Fouls, Schwalben). Die Provokationen und die schwere Verletzung  des eigenen Torwarts (vom selben Spieler ausgelöst) gingen nicht spurlos an den Unstruttalern vorbei. Klar sollte das nicht passieren, aber es stehen keine Profis auf dem Platz, die einfach wegstecken wenn ihr Kollege ins Krankenhaus gefoult wird. Wenn ein einzelner Spieler wilde Sau spielen darf, (Klarstellung: die große Mehrheit der Großbartloffer Mannschaft war überaus fair!) ohne dass der Unparteiische irgendwelche Anstalten macht, etwas dagegen zu unternehmen, kommt dieser seiner Aufgabe in keinster Weise nach. Ein Schiedsrichter, der seinem Namen nur ansatzweise gerecht wird, hätte den Spieler und seine Gegner schützen müssen, zur Not auch mit einer roten Karte. Natürlich war die Stimmung abseits des Platzes in Großbartloff naturgemäß hitzig und auch die Spieler auf beiden Seiten machten es dem Referee nicht leicht, aber die gezeigte Leistung und  angewandten Methoden (Zitat: „Wenn du mir nicht sagst, wer es war, zeig ich dir eine rote Karte!“)  waren – bei allem gebotenen Respekt vor allen Schiedsrichtern – indiskutabel.


Letztendlich ging es aber nur um drei Punkte, die Niederlage ist schon fast abgehakt. Viel wichtiger ist jetzt, dass unser Torwart Marcel Thor seine Verletzung schnell auskuriert und möglichst bald wieder einigermaßen schmerzfrei ist.
@Muckel: du wirst auf und neben dem Platz schmerzlich vermisst werden! An dieser Stelle  - und ich denke da spreche ich im Namen aller – Gute Besserung und schnelle Genesung, Titan! :-)


18.10.2015, SG Unstruttal - Pfaffschwende (14:30 Uhr)


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