Torreiches Pokal-aus der SG unstruttal in marth


[06.09.] Spielbericht.gv

Als man dem Phrasenschwein vergangenen Sonntagnachmittag erfolgreich den Magen ausgepumpt hatte, traten nicht gerade wenige altbekannte Fußball-Stammtisch-Weisheiten zu Tage.  Klar, der Pokal schreibt eigene Gesetze und am Ende verliert derjenige, der weniger Tore schießt als der Gegner. Zu Hause sch***** sich's am besten und ein Spiel dauert eben auch manchmal 120 Minuten. Was da den unzähligen Zuschauern in geradezu volksfestartiger Atmosphäre im Marther Waldstadion aber in Runde Zwei des Krombacher Kreispokals geboten wurde, war nicht wirklich altbacken. Eine Ode an den Willen! Klassenunterschiede: Fehlanzeige.


Zwar fehlten den Unstruttalern mit den Hermann-Brothers und dem verletzungsbedingt pausierenden Thomas Jünemann wichtige Stammspieler, personell unterbesetzt waren sie aber allemal nicht. Nichtsdestotrotz fühlte man sich bei bestem Fußballwetter nicht zuletzt wegen des Aufwands der Gastgeber rund um den Platz wie auf einem Rummel - die Hauptattraktion des Tages: die Schießbude. 1:0 für den FSV Traktor Freienhagen nach fünf Spielminuten. Ausgleich vier Minuten später durch Gregor Vestewig nach herrlicher Diagonalflanke von Flügelpartner Lucas Knauft. Erneute Führung der Hausherren in Minute 24 und wiederum der Ausgleich kurz vorm Pausentee durch den gut aufgelegten Lucas Knauft (45. Min.). Was der Spielstand jedoch verschleiert: Diese erste Halbzeit war grauenerregend, weil steif, unbeweglich und regelrecht willenlos in allen SG U Mannschaftsteilen. Warum die Rot-Blauen im Fight um das Weiterkommen im Pokal anders agierten als ihre Kontrahenten, brachte Schlussmann Marcel Thor auf den Punkt: "Für DIE ist das was!"

Das zeigten letztere auch in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll. Bereits in der 52. Minuten gingen sie lauthals umjubelt abermals in Führung, die Markus Gießler allerdings acht Minuten später noch egalisieren konnte. Weil anschließend aber beide Mannschaften nicht die endgültige Entscheidung in der regulären Spielzeit erzwingen konnten, hieß die logische Konsequenz - ja, eines dieser selbstgeschriebenen Pokalgesetze: Verlängerung.

Und beinahe schienen sich die Unstruttaler ein Herz und den Entschluss gefasst zu habe, dieses Spiel doch noch gewinnen zu wollen, weil erneut Lucas Knauft und Marcus Krügelstein durch ihre beiden Tore in Minute 95 und 110 ein 5 zu 4 erzielten. Der aufmerksame und treue Beobachter dürfte nach den Vorstellungen in Birkenfelde und Kreuzebra aber bereits geahnt haben, dass da in alter SG U- Manier noch alles möglich war - immerhin klappert es im Kasten der Schilling-Elf vorzugsweise in den letzten Spielminuten. Auch hier: Durch Treffer in der 113. und 115. Minute drehten die Traktoraner das Spiel und zeigten den geschlagenen Gästen die lange Nase.


Fußballerisch freilich schwere Kost und auch einstellungsmäßig eine dünne Suppe, was die SG Unstruttal nebst Gegner da vergangenen Sonntag in der Schlacht im Marther Wald praktizierten. Am Ende bleibt die ausgelutschte Erkenntnis, die selbst dem größten Optimisten nur schwerlich über die Lippen kommt: Nun hat man Zeit, um sich auf die Liga zu konzentrieren. (Und: Wenigstens muss man nun zur Zellschen Kirmes keinen Fußball spielen.) Nächstes Wochenende jedenfalls gastiert der SV Eitech Pfaffschwende in Zella. Da darf man dann zeigen, dass man aus Fehlern lernen kann.


Nächsten Sonntag, 13:30 Uhr, Zella!



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