Die Luft bleibt dünn, das Knie wird dick!


Im Kampf um den Verbleib in der 1. Kreisklasse gab sich die SG Unstruttal am gestrigen Sonntag (28.04.) erneut kämpferisch, aber leider erfolglos. Zu Gast bei den Arens- und Gerberhäusern verlor die Spielgemeinschaft Helmsdorf/ Zella mit 1:2 Toren (1:1).

 

Über vielversprechende Faktoren und ungünstige Vorbedingungen kann man sich streiten, doch zweifelsohne braucht(e) die SG U auswärts in Gerbershausen jedes Tor und jeden Punkt, den sie kriegen konnte. Und so spielte man wie zuletzt in Hildebrandshausen ehrgeizig und kämpferisch, nicht so dominant zwar, aber äußerst bemüht. Über den läuferischen Einsatz wollte man den Gegner knacken und das bisherige Auswärtstrauma (0 Punkte bisher in der Fremde) endlich überwinden. Personellbedingte Änderungen und Rotationen in der Aufstellung taten dem Einsatz und Engagement keinen Abbruch. Und selbst als trotz einiger Chancen der Gäste die Hausherren ihrerseits das 1:0 erzielten, konnte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff Marcus K. zum Ausgleich einnetzen und die Hausherren-Führung egalisieren.

Doch die Kräfte schwanden allmählich in Hälfte Zwei, während der Gastgeber, angepeitscht von den Sportfestbesuchern und Zaungästen, auf den Siegtreffer drängte. Zwar gelangen den Unstruttalern auch immer wieder Vorstöße zum gegnerischen Tor, doch fehlte dann der letzte Biss oder die nötige Kaltschnäuzigkeit, um der Heimmannschaft das Sportfest zu verderben und die dringend nötigen Punkte einzufahren. Mit einem Sonntagsschuss holten die Platzherren die Gäste wenig später jedoch wieder auf den harten Boden der Realität zurück, als ein Arens-/ Gerbershäuser Stürmer zugegebenermaßen sehenswert den 2:1 Siegtreffer und zugleich Endstand erzielte.

Der Faulunger Sieg gegen Großbartloff (6:2) verschlechterte zusätzlich die momentane Tabellensituation der Spielgemeinschaft, die nun vier Spieltage vor Schluss abgeschlagen auf dem vorletzten Platz steht.

 

Die Laune der Unstruttaler war nach dem Spiel verständlicherweise nicht die beste, steckte man trotz Kampf und investierter Energie erneut eine (knappe) Niederlage ein. Doch an dieser Stelle sei ein kleiner Exkurs zurück in die Realität erlaubt: "Wir haben nichts mehr zu verlieren. Spielt frei auf und versucht mit Spaß und Einsatz heute drei Punkte zu holen", so lauteten ungefähr die Worte des Trainers Christian S. vor dem Spiel gegen Arenshausen/ Gerbersh. Auch die Auswertungs- und Mannschaftsgespräche vor und nach den Spielen gehen in die gleiche Richtung: Einen Weg aus der "Krise" bieten lediglich Einsatz, Wille, Respekt und Freude jedes Einzelnen vor- und füreinander. Die Optimisten würden sagen, die SG U zahlt derzeit jede Menge Lehrgeld, sammle aber wichtige (Spiel-) Erfahrungen für die Zukunft. Die Pessimisten würden erwidern, dass die SG U momentan nur noch krampfhaft versucht, zu retten was nicht mehr zu retten ist. Letzteres wäre zwar verfrüht, läge angesichts der Umstände theoretisch aber nicht mehr in der Hand der Helmsdorfer/ Zellschen. Deshalb ist auch die Anweisung des Trainers vor dem Spiel vom 28.04. nachvollziehbar, wenn er trotz der aktuellen Lage jeden Druck von seinen Spielern nehmen und sie dennoch zu Konzentration und Einsatz verpflichten möchte. Und auch die gebetsmühlenartigen Mannschaftsbesprechungen und Spielauswertungen verfolgen im Grunde das Ziel, das Projekt "SG Unstruttal" aufrecht und am Leben zu erhalten, um auch in der (von Optimisten viel zitierten) Zukunft gemeinsam Fußball spielen zu können. Denn man möchte meinen, dass wir zwei Jahre nach unserer Gründung keineswegs am Ende, sondern allenfalls am Anfang stehen und der befürchtete Abstieg (sollte es denn soweit kommen) wohl nicht das Ende bedeuten darf. Zu sehr ist in der letzten Zeit aus dem Blick geraten, dass wir auch in der kommenden Saison (egal in welcher Klasse) an unseren Stärken und Schwächen arbeiten können, sollte die Mannschaft in dieser Form zusammenbleiben (was zu hoffen ist). In einer Zeit, in der die Helmsdorfer und die Zellschen, jeder für sich allein keine spielfähige Mannschaft mehr bilden könnten, haben wir vor zwei Jahren ein Team gegründet, das relativ schnell die Achterbahnfahrt der Erfolge und Niederlagen durchlebte. Ein ausgewogenes Team mit Potenzial und am Ende der laufenden Spielzeit, unabhängig vom Ausgang, einer ganzen Saison mehr Spielerfahrung!

Die Spielgemeinschaft Unstruttal sollte also mit Freude und Einsatz dieses Spieljahr zu einem einigermaßen versöhnlichen Ende bringen, um in der kommenden Spielperiode auf den bisherigen Erfahrungen aufbauend engagiert und zielorientiert die eigenen Pläne zu verwirklichen. Man darf trotzallem beispielsweise nicht die Erfolge im Kreis-Pokal vergessen und damit die Chance verpassen, dass vom Trainer geforderte Selbstvertrauen (zurück) zu gewinnen. Letzteres darf man allerdings auch nicht mit der sturen und allzu streng ausgelegten Forderung nach Ernsthaftigkeit und Konzentration von vornherein unterbinden. Die antike Weisheit "Williger Gehorsam ist erzwungenem Gehorsam stets überlegen" bringt es auf den Punkt: Ohne Freude wirkt Fußball verkrampft und ohne Spaß lustlos.

Und dass Spaß die nötige Ernsthaftigkeit nicht ausschließt und Freude kein Feind der Konzentration ist, gehört zu den Erkenntnissen, die wir schnellstmöglich verinnerlichen sollten.

 

Mit sportlichen Grüßen und eine angenehme Woche wünschend

Die Spielgemeinschaft Unstruttal

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