Im großen Buch der Fußballweisheiten steht unter anderem sinngemäß, dass man mit Ballbesitz keine Spiele gewinnen und trotz guter Leistungen auch verlieren kann. Das trifft geradezu hundertprozentig auf das gestrige Auswärtsspiel der Spielgemeinschaft Unstruttal zu. Und dabei warnte Ersatztrainer (-vater) M. Schilling vor dem Anpfiff noch genau vor dieser Gefahr: Gelingen den Gegnern ein, zwei gute Aktionen, spielen die sich sicher und vor ihrem Publikum noch in Rage. Deshalb musste man schnellstmöglich die Führung erzwingen.
Und danach sah es in den ersten 15 bis 20 Minuten fast auch aus, nur eben mit der Einschränkung, dass der letzte entscheidende Pass oder Abschluss nicht gelingen wollte. So kippte der Schalter der Unstruttaler (beinahe unbemerkt) um und urplötzlich führten die Gastgeber mit 1:0. Man fühlte sich allzu sicher, es fehlte an Entschlossenheit und dem Zug zum Tor. Nur zur gut erinnerten sich die Spieler der SG U an den klaren Sieg der Vorwoche, doch nur zu gut verstanden es die Hausherren, genau diese Lässigkeit auszunutzen. Obwohl der Ballbesitz ganz klar bei den Gästen lag, konnten sie am Spielstand bis zur Halbzeitpause nichts mehr ändern.
Im zweiten Durchgang dasselbe Bild: Die Spielgemeinschaft bestimmte das Spiel, zwang den Gegner zeitweise minutenlang in die eigene Hälfte. Doch der Ausgleich wollte und wollte nicht fallen. Und ehe man sich versah, nutzten die Hildebrandshäuser ihre wenigen Torchancen munter weiter und erzielten das 2:0 und kurz darauf auch das 3:0. Nur ungläubig konnte man die Geschehnisse auf dem Acker von Hildebrandshausen verfolgen und nur kurz war die Hoffnung, die nach dem 3:1 durch Jonas (Kopfballtor) aufkeimte. Denn die letzten Spielminuten gehören ohne Zweifel in die Abteilung "Unrühmlichkeiten und Blamagen", weil vor allem die Hausherren trotz ihrer 3:1-Führung meinten, unsportlich und beleidigend werden zu müssen.
Es war so gesehen aber der passende Abschluss für ein Debakel, das zwar genauso befürchtet, aber angesichts der Tabellensituation keineswegs hätte geschehen dürfen. Der Trend, das schlechte Spiel schlechter Gegner noch schlechter mitzuspielen, fand gestern seinen Höhepunkt. Dabei laufen der SG Unstruttal allmählich die Zeit und die Spiele weg, die laufende Saison noch einem versöhnlichen Ende entgegen zu steuern.
Kommenden Sonntag trifft die SG U (auswärts) auf die II. Mannschaft der Arens- und Gerbershäuser. Das Ziel für dieses Spiel dürfte bereits klar sein.
Allen mitgereisten Fans und Unterstützern, sowie den Interessenten zu Hause und in der weiten Welt einen herzlichen Dank für die krisentrotzende Treue und Rückendeckung.
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